Offener Brief zur Aufgabe des Standortes Kempen an die Geschäftsführung von Griesson-de Beukelaer.
Die CDU-Fraktion Kempen drückt Enttäuschung und Befremden über die Schließung des Werkes Griesson-de Beukelaer am Kempener Standort aus.
Sehr geehrter Herr Gries,
sehr geehrter Herr Land,
sehr geehrte Damen und Herren der Geschäftsführung,
mit großer Enttäuschung und Befremden hat die CDU-Fraktion im Rat der Stadt Kempen die Nachricht von der Schließung des Werkes Griesson-de Beukelaer am Kempener Standort zur Kenntnis genommen.
Die Nachricht haben wir aus der Presse erfahren. Sie traf uns und offensichtlich auch die Beschäftigten des Werkes völlig unerwartet.
Wir bedauern diese Entscheidung umso mehr, als das das seit 1955 in Kempen ansässige Unternehmen wie kaum ein anderes sehr stark mit Kempen verwurzelt ist. Dies belegt das seit Jahren gewachsene starke Engagement Ihres Unternehmens in mehreren Kempener Vereinen und Verbänden wie auch die enge Verbundenheit der Kempener Bürgerschaft zu Ihrem Unternehmen und den Produkten.
Einige der 270 Mitarbeiter arbeiten bereits in der 2. Generation im Kempener Werk.
In Ihrem Internetauftritt bezeichnen Sie die „gelebte Verantwortung“ als tragende Säule Ihrer unternehmerischen Philosophie und betonen ausdrücklich Ihre Verantwortung u.a. gegenüber Mitarbeitern, Kollegen und Nachbarn. Ebenso unterstreichen Sie an gleicher Stelle die feste Verwurzelung an den Standorten, Ihre Verantwortung für das Arbeitsumfeld und die Wichtigkeit der Zusammenarbeit mit den Gemeinden an den jeweiligen Standorten.
Die vorstehenden Eckpunkte Ihrer unternehmerischen Philosophie, die wir -und nach unserer Kenntnis auch die Beschäftigten am Kempener Standort- geschätzt und begrüßt haben, finden in der getroffenen Entscheidung zur Standortverlegung offensichtlich keine Beachtung mehr.
Wir bedauern, dass die Beschäftigten Ihres Unternehmens nicht in die Standortüberlegungen einbezogen wurden, sondern von der getroffenen Entscheidung wenige Wochen vor Weihnachten überrascht und damit vor vollendete Tatsachen gestellt wurden.
Die CDU Kempen fühlt sich mit der Mitarbeiterschaft solidarisch.
Wir bedauern, dass ebenso wenig Politik und Verwaltung der Stadt Kempen frühzeitig in-formiert worden sind. So blieben Chancen, die zu einer Standortsicherung hätten führen können, ungenutzt. Die über die Medien veröffentlichten Gründe einer Standortverlegung sind nicht nachvollziehbar und lösen unseres Erachtens erst recht keine Zwänge aus.
Den Hinweis auf fehlende Expansionsmöglichkeiten am Kempener Standort weisen wir zurück, da am jetzigen Standort durchaus Flächen vorhanden sind, die für eine Erweiterung hätten genutzt werden können. Wir sind davon überzeugt, dass Lösungen hätten gefunden werden können.
Die CDU-Fraktion appelliert daher an Sie und alle in der Unternehmensleitung Verantwortlichen, die „gelebte Verantwortung“ Ihrer unternehmerischen Philosophie ernst zu nehmen, die Entscheidung zu überdenken und gemeinsam mit der Belegschaft und ihren Gremien sowie mit Politik und Verwaltung der Stadt Kempen nach Lösungen zu suchen, die den Standort Kempen und damit die Arbeitsplätze der 270 Beschäftigten sichern.
Wir bitten um Verständnis, dass wir diesen Brief im Hinblick auf die öffentlich geführte Diskussion auch an die lokale Presse weiterleiten.
Mit freundlichen Grüßen
Wilfried Bogedain
Fraktionsvorsitzender